„Ich freue mich sehr über die Entscheidung der Jury, das Medizinische Versorgungszentrum in Schwarzenborn mit dem Hessischen Demografie-Preis auszuzeichnen. Hessens kleinste Stadt leistet außergewöhnliche Pionierarbeit. Das MVZ wird von der Kommune betrieben und sorgt dafür, dass Menschen weiterhin wohnortnah und auf hohem medizinischen Niveau zum Arzt gehen können. Damit gibt die Kommune eine Antwort auf die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen. Herzlichen Glückwunsch!“ sagte der Chef der Staatskanzlei und ergänzte: „Alle Projekte, die in diesem Jahr im Finale standen, zeigen sehr eindrucksvoll, was alles in unserem Land steckt und welche Antworten die Menschen auf die demografische Entwicklung geben. Sie gestalten das Leben vor Ort, bereichern es und tragen dazu bei, dass wir Zukunftsaufgaben gemeinsam lösen können. Beim Hessischen Demografie-Preis sind alle Gewinner.“
Renommiertes Kulturangebot im ländlichen Raum
Die beiden zweiten Plätze gingen in diesem Jahr an die Denkmalagentur des Landkreises Marburg-Biedenkopf und die VolksWirtschaft Lindenhof eG in Schlangenbad-Bärstadt. „Hessen ist bekannt für seine vielfältigen traditionellen Bauweisen. Die Denkmalagentur des Landkreises Marburg-Biedenkopf unterstützt und berät die Käufer bei ihren Umbauplänen. Damit sorgt sie dafür, dass historischer Baubestand und moderne Architektur zusammenfinden und begegnet dem Leerstand in der Region. Ein spannendes Projekt, das sicherlich auch interessant für andere Landkreise ist“, sagte Staatsminister Axel Wintermeyer und ergänzte: „In Schlangenbad-Bärstadt ist mit der VolksWirtschaft Lindenhof eG ein Ort von Bürgern für Bürger entstanden. Sie sind genossenschaftlich beteiligt an der Gaststätte, dadurch haben sie eine besondere Verbundenheit zu ihr. Die Menschen treffen sich dort, sie tauschen sich aus und lernen sich so kennen. Das stärkt den Zusammenhalt.“
Die drei dritten Plätze gingen an das Barockhaus in Heidenrod-Laufenselden, den „MarktCampus – Miteinander Zukunft leben“ in Homberg (Efze) und die Genossenschaft Gemeinsam ins Alter Schwalmstadt eG in Schwalmstadt-Treysa. „Gemeinsam mit vielen Unterstützern ist es in Heidenrod-Laufenselden gelungen eine private Immobilie zu sanieren und ein renommiertes Kulturangebot im ländlichen Raum zu schaffen. Und auch der MarktCampus in Homberg bietet unter anderem Raum für kulturelle Veranstaltungen, aber auch fürs Wohnen und Arbeiten. Das Projekt haucht leerstehenden Wohnungen und Geschäften wieder neues Leben ein, die Innenstadt wird zum Wohnzimmer für alle“, sagte der Chef der Staatskanzlei und ergänzte: „Das Wohnprojekt in Schwalmstadt-Treysa zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, im Alter zusammenzuleben. Genossenschaftliche Modelle schaffen einen ganz anderen Bezug. Die Seniorinnen und Senioren leben nicht nur dort, sie sind gleichzeitig auch Eigentümer. Es sind ihre Häuser und es ist ihre Wohnanlage. Und jeder leistet dazu einen Beitrag.“
Hessischer Demografie-Preis 2023
Bereits zum 14. Mal zeichnet die Landesregierung mit dem Hessischen Demografie-Preis Projekte aus, die sich mit innovativen und übertragbaren Ideen den Herausforderungen des demografischen Wandels annehmen. Dabei steht wie schon in den vergangenen Jahren der ländliche Raum im Fokus. Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! – Leben auf dem Land“ konnten sich Kommunen, Vereine, Verbände, Unternehmen und Initiativen bis zum 21. März 2023 bewerben. Eine unabhängige Fachjury bewertete die eingereichten 93 Projekte und nominierte sechs davon. Außerdem machte sich der Chef der Staatskanzlei auf seiner Sommerreise persönlich vor Ort ein Bild von den ausgewählten Projekten.
Bei der Verleihung des Hessischen-Demografie-Preises wurden die Platzierungen bekannt gegeben, die ebenfalls von der Fachjury vorgenommen wurden. Der erste Platz ist mit einem Preisgeld von 8.000 Euro dotiert, zwei zweite Plätze erhalten jeweils 5.000 Euro. Drei dritte Plätze werden mit 2.000 Euro pro Initiative ausgezeichnet. Insgesamt ist der Hessischen Demografie-Preis also mit 24.000 Euro dotiert.