Wie alles anfing
Als ich im Jahr 1833 meinen Weg aus der Orgelwerkstatt in die blitzblanke Paulskirche fand, herrschten im Land schon turbulente Zeiten. Die liberale Bewegung war im vollen Gange. Die „aufständischen“ Bürgerinnen und Bürger forderten lautstark nach einem geeinten Staat, nach bürgerlicher Selbstbestimmung und politischem Mitspracherecht. Wie kam es dazu?
Was wir heute als geeintes Deutschland kennen, war damals ein sehr kompliziertes Puzzle aus Staaten und Städten. Man nannte dieses Puzzle den Deutschen BundÖffnet sich in einem neuen Fenster. Jedes Puzzleteil-Land hatte seinen eigenen König. Zusammen mit seinen Fürsten gab dieser in allen Angelegenheiten den Ton an. Es wurde nicht selten einfach nach Lust und Laune regiert. Ungleiche Gesetze führten zu ungerechten Strafen. Unterschiedliche Maßeinheiten erschwerten den Handel untereinander. Zum Beispiel entsprach eine Elle von einem Leinentuch im hessischen Frankfurt nicht einer Elle im preußischen Brandenburg!