Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben in ganz Europa auf den Kopf gestellt. Von heute auf morgen wurden Grenzen errichtet, die längst überwunden schienen. Auch der Europasommer 2020, der die deutsch-italienische Freundschaft in den Mittelpunkt stellen wollte, fiel der Pandemie zum Opfer. Er war als Gemeinschaftsprojekt der Goethe-Universität und der Frankfurt University of Applied Sciences, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main, der Villa Vigoni, dem Italienischen Generalkonsulat Frankfurt am Main, der Italienischen Handelskammer und anderen Partnern angedacht. Um den Dialog in anderer Form fortzuführen entstand auf Initiative des Chefs der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main, dem deutsch-italienischen Zentrum für den Europäischen Dialog Villa Vigoni und dem italienischen Generalkonsulat die Idee eines deutsch-italienischen Austausches von Persönlichkeiten aus allen Gesellschaftsbereichen im Feuilleton der FAZ und in der italienischen Tageszeitung La Repubblica.
Was hat Corona mit den wirtschaftlichen Beziehungen gemacht? Wie hat sich die jahrelang aufgebaute, gut funktionierende Kooperation zwischen den Europäischen Staaten verändert und wie geht es nach der Krise mit Europa weiter? Im „deutsch-italienischen Tagebuch der COVID-Krise“ kommen in rund 50 Beiträgen Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik zum Thema „Europa in Zeiten der Pandemie“ zu Wort und nehmen dabei besonders das deutsch-italienische Verhältnis in den Blick. Die Beiträge sind sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch abgedruckt und erscheinen chronologisch nach Abgabe der Texte im Tagebuch-Format. Darunter sind Beiträge namhafter Autorinnen und Autoren wie unter anderem dem Dalai Lama, von Regisseur Volker Schlöndorff, von Ferrero Deutschland Manager Carlo Vassallo, vom Chefredakteur der italienischen Tageszeitung La Repubblica, Maurizio Mollinari, und vom Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Christian Sewing. Sie alle zeigen unterschiedliche Sichtweisen zu wirtschaftlichen, gesundheitlichen oder politischen Fragen auf und spiegeln die Stimmungen im Pandemiejahr wider.
Alle Facetten der Pandemie werden im Werk thematisiert
„Dass aus den Aufsätzen deutscher und italienischer Vertreterinnen und Vertreter nun ein umfassendes Buch mit unterschiedlichen Perspektiven hervorgegangen ist, ist ein wichtiges Zeugnis über die historische Zeit der Corona-Pandemie und der durch sie ausgelösten Krise“, unterstrich Staatsminister Axel Wintermeyer bei der Buchvorstellung. „Der durch die Aufsätze entstandene Austausch über uns alle betreffende wichtige Fragen, vor allem aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Gesundheit, zeigt eindrucksvoll, dass Dialog auch in Zeiten funktioniert, in denen wieder Grenzen errichtet werden mussten und persönliche Treffen nicht möglich waren“, betonte Wintermeyer. „Das vergangene Jahr war eine Bewährungsprobe und hat die internationale Zusammenarbeit auf die Probe gestellt. Es hat aber vor allem auch deutlich gemacht, dass Alleingänge einzelner Staaten nicht zielführend sind, sondern wirtschaftliche und gesundheitliche Fragen nur gemeinsam erfolgreich bewältigt werden können“, so Wintermeyer.
Begleitet werden die Textbeiträge von jeweils zwölf Fotografien von Stefano Dili und Ingmar Björn Nolting. Der italienische und der deutsche Fotograf haben die Pandemie unabhängig voneinander in all ihren Facetten von Beginn an mit der Kamera festgehalten und zeigen mit ihren Aufnahmen eindrucksvoll die wechselvollen Momente in der Krise.
Das Buch „Goethe-Vigoni-Discorsi - Ein deutsch-italienisches Tagebuch der COVID-Krise“ ist zum Preis von 20 Euro ab sofort erhältlich über den Buchhandel.