„Die zentralen Abschlussprüfungen sind eine historische Errungenschaft für unsere Schülerinnen und Schüler“, erklärte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz heute in Wiesbaden. „Indem wir auch in der Corona-Pandemie an ihnen festhalten, garantieren wir die Qualität aller Abschlüsse, gewährleisten faire, einheitliche und rechtssichere Prüfungsbedingungen und geben Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften in dieser herausfordernden Zeit vor allem eines: Planungssicherheit bis zum Prüfungsstart.“ Gestern hat das Kultusministerium alle weiterführenden Schulen über pandemiebedingte Anpassungen bei den zentralen Abschlussprüfungen informiert.
Zusätzliche Aufgaben und Auswahlmöglichkeiten beim Landesabitur
Sowohl für den Haupt- als auch für den Nachtermin der schriftlichen Abiturprüfungen wird den Schulen in jedem Prüfungsfach ein zusätzlicher Aufgabenvorschlag zur Verfügung gestellt. „Damit geben wir jeder Lehrkraft die Möglichkeit, vor dem Hintergrund des Kenntnisstands ihrer Schülerinnen und Schüler eine entsprechende Vorauswahl zu treffen, die sie ihnen am Prüfungstag vorlegt“, erläuterte der Minister. Die Prüflinge erhalten dann – wie in den vergangenen Jahren auch – mehrere Aufgabenvorschläge, aus denen sie auswählen können. Auch Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen werden diesmal wie Hessen das Zentralabitur mit zusätzlichen Aufgaben in den Prüfungsfächern zur Vorauswahl durch die Lehrkräfte ausführen.
Schon im vergangenen Jahr hatte das Kultusministerium festgelegt, dass die schriftlichen Prüfungen im Landesabitur 2021 erst nach den Osterferien stattfinden werden. Damit wurde ein zusätzlicher Zeitraum von zwei Monaten geschaffen, den Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern zum Nacharbeiten und Vertiefen prüfungsrelevanter Unterrichtseinheiten nutzen können. Der Haupttermin findet in diesem Jahr nun vom 21. April bis 5. Mai statt, der Nachtermin ist für den Zeitraum vom 18. Mai bis 2. Juni vorgesehen. „Mit uns wird es keinen ‚Abschluss light‘ geben“, stellte der Minister klar. Alle Anpassungen verfolgten das Ziel, sicherzustellen, dass sich alle Schülerinnen und Schüler trotz der herausfordernden Bedingungen bis zum Beginn der schriftlichen Abiturprüfungen fundiert vorbereiten können. „Damit bekennen wir uns klar zu den hohen Qualitätsanforderungen des hessischen Landesabiturs“, ergänzte Lorz.
Auch die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschulen werden gut vorbereitet in ihre Abschlussprüfungen gehen können. Dafür hat das Kultusministerium analog zu den Regelungen zum Landesabitur mit mehreren vorsorglichen Maßnahmen gesorgt. Dazu zählt zum Beispiel, dass auch die Lehrkräfte in der Fachoberschule die Möglichkeit erhalten, eine Vorauswahl zwischen verschiedenen Aufgabenvorschlägen zu treffen.
Zentrale Abschlussprüfungen der Haupt- und Realschule um drei Wochen verschoben
Nicht nur für das Landesabitur, sondern auch für die zentralen Abschlussprüfungen in den Bildungsgängen der Haupt- und Realschule sind Anpassungen vorgesehen: Um den Schülerinnen und Schülern mehr Zeit zur Vorbereitung zu geben, werden die Abschlussprüfungen um drei Wochen nach hinten verschoben. Der Haupttermin findet nun vom 7. bis 11. Juni statt, die Nachprüfungen vom 21. bis 23. Juni. In den letzten Wochen vor der Prüfung soll der Unterricht auf die Prüfungsfächer konzentriert werden. „Durch die Verschiebung der Abschlussprüfungen geben wir Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften mehr Zeit zur gemeinsamen Prüfungsvorbereitung und sorgen einmal mehr für einen vollwertigen Abschluss“, hielt der Minister abschließend fest.