Europastaatssekretär Uwe Becker überreichte heute Herrn Klaus Schlitz aus Oberursel den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches soziales Engagement – im Namen des Bundespräsidenten.
In der Feierstunde hob der Europastaatssekretär die jahrzehntelangen Verdienste von Klaus Schlitz hervor: „Mehr als 30 Jahre lang waren Sie am Landgericht Frankfurt als Richter tätig und haben unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat mit Leben erfüllt. Sie haben sich um unsere Gesellschaft verdient gemacht. Jahr für Jahr, Monat für Monat - seit nunmehr vielen Jahrzehnten. Das ist ein beeindruckendes Lebenswerk und darauf können Sie stolz sein.“
„Damit verändern Sie Leben, Sie retten Leben.“
Der Staatssekretär betonte auch die besondere Bedeutung der Auszeichnung: „Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, auch Bundesverdienstkreuz genannt, ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl vergeben kann. Diese Verdienste haben Sie sich nicht nur als Richter erworben, sondern vor allem auch durch Ihr vielfältiges soziales Engagement. Mit Ihrer Tätigkeit als Vorsitzender des Trauma- und Opferzentrums Frankfurt am Main sorgen Sie seit über 20 Jahren dafür, dass vielen Menschen, die Schlimmes erlebt haben, geholfen werden kann. Damit verändern Sie Leben, Sie retten Leben.“ Die rechtzeitige Traumaberatung zum Beispiel zur Bewältigung erlittener Straftaten könne helfen, Folgeerkrankungen, wie etwa eine posttraumatische Belastungsstörung oder Depressionen zu verhindern, so der Staatssekretär weiter.
Klaus Schlitz scheut auch nicht den Blick in die dunklen Kapitel der deutschen Vergangenheit. „Die Aufarbeitung des Einflusses der nationalsozialistischen Ideologie auf die Rechtsprechung des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main steht für Sie seit vielen Jahren im Fokus ihrer ehrenamtlichen wissenschaftlichen Arbeit. Mit der Ermittlung von Fakten und dem Befassen mit den Lebensschicksalen einzelner Menschen aus dieser Zeit leisten Sie einen entscheidenden Beitrag dazu, die Verharmlosung des Nationalsozialismus durch verschiedene Gruppierungen zu widerlegen“, betonte Staatssekretär Becker.