In den kommenden Wochen und Monaten wird sie mit vermehrten Polizeikontrollen sowie offenen und verdeckten Fahndungsaktionen gegen Einbrecher vorgehen und die Bürgerinnen und Bürger über Präventionsangebote verstärkt informieren.
„Wir werden in unserem Kampf gegen Wohnungseinbrecher nicht nachlassen und wollen die Bürgerinnen und Bürger in Hessen weiterhin bestmöglich schützen. Daher wird die hessische Polizei den Verfolgungsdruck auch in der bevorstehenden Winterzeit konsequent hochhalten. Wohnungseinbrecher verursachen schließlich nicht nur Sachschäden. Sie hinterlassen auch verängstigte Menschen, die sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen. Um solche Taten noch häufiger verhindern zu können, wird die hessische Polizei weiter präventiv informieren und mit intelligenten IT-Lösungen und länderübergreifenden Kooperationen weiter konsequent gegen Einbruchdiebstahl vorgehen“, so Innenminister Peter Beuth.
Im vergangenen Pandemie-Jahr verzeichnete die hessische Polizei im Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl einen deutlichen Rückgang von über 25 Prozent. Die Bürgerinnen und Bürger befanden sich vermehrt im Homeoffice und verblieben aufgrund des hohen Pandemiegeschehens im häuslichen Umfeld. Unabhängig von Pandemie-Effekten waren die Einbruchzahlen in den Jahren zuvor bereits erheblich zurückgegangen.
„Die Wahrscheinlichkeit in Hessen Opfer einer Straftat zu werden ist weiter deutlich gesunken. Hessen gehört zu den sichersten Bundesländern in Deutschland. Die Aufklärungsquote ist die beste aller Zeiten. Die Bürgerinnen und Bürger sind in ihren eigenen vier Wänden und auf unseren Straßen und Plätzen so sicher wie nie zuvor. Dank unserer historischen Stellenpaketen sind heute auch deutlich mehr Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, um Kriminalität mit mordernster Technik zu bekämpfen. Außerdem zeigen unsere Schutzleute sichtbar mehr Präsenz, um der Bevölkerung als Freund und Helfer zur Seite zu stehen und das Sicherheitsgefühl weiter zu stärken“, sagte der Hessische Innenminister Peter Beuth.
Wohnungseinbrüche in den vergangenen fünf Jahren halbiert – Fallzahlen 2022 wieder gestiegen
Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls (WED) war im Jahr 2021 ein Rückgang der Fallzahlen von 5.165 auf 3.858 (davon 1.819 Versuche) und damit von über 25 Prozent festzustellen. Pro 100.000 Einwohner wurden im Jahr 2021 damit in Hessen nur noch 61 Einbrüche in Wohnungen verübt. Im Jahr 2020 waren es noch 82. Die Einbruchzahlen in den Jahren 2017, 2018, 2019 und 2020 gingen jeweils deutlich zurück. Für den Gesamtzeitraum von 2017 (8.287 Fälle insgesamt) bis einschließlich 2021 (3.858 Fälle insgesamt) beträgt der Rückgang rund 53 Prozent. Für das laufende Jahr 2022 ist ein steigender Trend der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen.
Täter nutzen Abwesenheiten von zu Hause, da unbeleuchtete Räume, leere Carports oder Garagen, Rückschlüsse auf die An- und Abwesenheit der Bewohner geben. Erhöhte Präsenzzeiten in den Arbeitsstätten nach Rückgang des Corona-Pandemiegeschehens führten und führen wieder zu mehr Tatgelegenheiten für örtliche- und reisende Täter.
Einsatz der innovativen Prognosesoftware „KLB-operativ“
Bei der Bekämpfung des Deliktfelds setzt die Polizei auf einen Mix aus Prävention, Repression und modernster Technik. So sind auch in der jährlichen „Dunklen Jahreszeit“ im Zeitraum der Umstellung auf die Winterzeit verstärkte Polizeikontrollen und Fahndungsaktionen geplant, bei der erneut die inzwischen bewährte Prognosesoftware „KLB-operativ“ zum Einsatz kommt. Sie leitet aus polizeilichen Datenbeständen räumliche und zeitliche Schwerpunkte zu Wohnungseinbrüchen ab und erkennt damit Verhaltensmuster von sogenannten reisenden Tätern. Darüber hinaus wird die Polizei auch gegenüber „örtlichen Tätern“ mit verstärkter Präsenz von Einsatzkräften entgegentreten, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken.
Bürger können zum Einbruchschutz beitragen
Neben einem anhaltend hohen Kontrolldruck und einer erfolgreichen Länderkooperation mit täterorientierten Ermittlungen, setzt die hessische Polizei bewusst auf kostenlose kriminalpolizeiliche Beratungen für Bürgerinnen und Bürger. Damit ungebetene Gäste erst gar nicht hineinkommen, empfiehlt die Polizei neben einem sicherheitsbewussten Verhalten einen soliden Grundschutz von Fenstern und Türen. Dieser steht an erster Stelle und wird im Idealfall um Einbruchmeldetechnik ergänzt. Hierfür stehen in jedem der sieben hessischen Polizeipräsidien Beraterinnen und Berater der kriminalpolizeilichen Prävention zur Verfügung, die interessierte Bürgerinnen und Bürger kostenfrei und neutral beraten.
Weiterführende Informationen finden Sie unter
https://www.polizei.hessen.de/schutz-sicherheit/eigentum/Öffnet sich in einem neuen Fenster
https://www.polizei.hessen.de/Service/Ansprechpersonen-in-Hessen/Öffnet sich in einem neuen Fenster