Die Hessische Landesregierung sagt Danke für das Engagement von mehr als zwei Millionen Ehrenamtlichen in unserem Land. Für den Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, ist die Wertschätzung der freiwilligen Helferinnen und Helfer eine Herzensangelegenheit. Deshalb fördert das Land vier Ehrenamtsprojekte im Landkreis Fulda mit insgesamt fast 10.000 Euro. Davon profitieren der Förderverein „Alte Kirche Sargenzell“ aus Hünfeld, der Malteser Hilfsdienst aus Fulda, die Bürgerhilfe Hilfers und die Schützengesellschaft Gersfeld.
„Hessen ist spitze beim Ehrenamt. Von unseren sechs Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern engagiert sich mehr als jeder Dritte ehrenamtlich und trägt dazu bei, die Gesellschaft zusammenzuhalten – zum Beispiel als Jugendtrainer im Sportverein, als Feuerwehrfrau oder als Betreuer von Seniorinnen und Senioren. Es ist ein segensreiches Wirken vieler Einzelner, das wir mit unserer Ehrenamtsförderung das ganze Jahr über würdigen. Ich freue mich, dass nun vier weitere Vereine im Landkreis Fulda davon profitieren“, sagte Staatsminister Axel Wintermeyer.
Ehrenamt in unterschiedlichen Facetten
Die Schützengesellschaft Gersfeld erhält eine Förderung in Höhe von 3.900 Euro. Der Traditionsverein möchte neue ehrenamtlich Aktive für eine Mitgliedschaft begeistern. Die Schützinnen und Schützen sind auf weitere Unterstützung angewiesen, um einen regelmäßigen Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten. An den Waffenständen muss eine dafür ausgebildete Person die Aufsicht führen, eine weitere ist für ein sogenanntes Schießbuch verantwortlich. Bei vier Trainingseinheiten in der Woche sind 64 Dienste im Monat zu leisten. Mit der Förderung des Landes plant der Verein, in den kommenden zwei Jahren zwei „Tage der offenen Tür“ zu veranstalten. Außerdem sollen Schulungen für die Standaufsicht finanziert und mit einem Abendessen das Engagement der Ehrenamtlichen gewürdigt werden.
Mit einer Förderung in Höhe von 3.600 Euro will der Förderverein „Alte Kirche Sargenzell“ die Arbeit seiner rund 150 Ehrenamtlichen mit einer Dankeschön-Veranstaltung würdigen. Der Förderverein wurde 1989 gegründet, um die Kirche vor dem Abriss zu schützen. In den vergangenen Jahren haben die Aktiven das Gebäude renoviert, um es als Dorfmittelpunkt zu bewahren. Die Mitglieder legen dort jedes Jahr von Ende Mai bis Ende August einen Früchteteppich aus Samen und Körnern, der bis Ende Oktober bei freiem Eintritt besichtigt werden kann. Das Bild zeigt ein Motiv aus dem alten oder neuen Testament. Rund 1.000 Arbeitsstunden sind für das Legen des Teppichs erforderlich, darüber hinaus übernehmen täglich acht Personen Aufsichts-Dienste. 2020 ist das Projekt coronabedingt ausgefallen, 2019 kamen rund 45.000 Besucherinnen und Besucher.
Auch der Integrationsdienst des Malteser Hilfsdienstes in Fulda möchte seinen Ehrenamtlichen ein kleines Dankeschön überreichen. Die Freiwilligen engagieren sich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie helfen Kindern bei den Hausaufgaben oder basteln mit ihnen, bieten Deutschkurse für Frauen an und begleiten zu Behörden, zum Arzt oder bei Bewerbungen und Einkäufen. Aufgrund von Corona kann der Integrationsdienst nicht zu einer Dankesfeier mit Programm, Verköstigung und Information über die im laufenden Jahr geleistete Arbeit einladen. Deshalb sollen die Aktiven als Dank für ihre unentbehrliche Mitarbeit zum Jahresende ein kleines Geschenk erhalten, das mit der Förderung des Landes in Höhe von 2.000 Euro finanziert werden kann.
Die „Bürgerhilfe Hilders – Engagement für Bildung, Soziales und Kultur“ setzt sich seit ihrer Gründung 2017 für Flüchtlinge ein, die in einer Gemeinschaftsunterkunft auf dem Michaelshof leben. Die Ehrenamtlichen bieten unter anderem Sprachkurse, Sportveranstaltungen, Lesungen oder Filmvorführungen an und leisten begleitende Sozialarbeit für die geflüchteten Menschen. Der Verein erhebt keine Mitgliedsbeiträge, sondern finanziert sich durch Spenden und Projektförderungen. Mit einer Dankesveranstaltung soll die Arbeit der Helferinnen und Helfer gewürdigt und ein Austausch über künftige Initiativen ermöglicht werden. Das Land Hessen unterstützt dieses Vorhaben mit 350 Euro.
„Die Arbeit unserer Ehrenamtlichen ist unersetzlich und so vielfältig wie unsere Gesellschaft. Unsere Gemeinschaft wäre ärmer ohne sie. Das Ehrenamt soll weiterhin einen festen Platz im Herzen unserer Gesellschaft haben. Um dafür zu sorgen, haben wir als Landesregierung in diesem Jahr rund 32 Millionen Euro bereitgestellt. Damit fördern wir noch bessere Rahmenbedingungen, verlässliche Strukturen und die Anerkennung. Es ist gerade jetzt besonders wichtig, denn auch das Ehrenamt hat unter Corona gelitten und wir brauchen eine Kultur des Entfachens. Daran arbeiten wir – zum Beispiel mit unserer Förderung der Vereine aus dem Landkreis Fulda“, betonte Wintermeyer.
Hintergrund
Anträge auf Unterstützung durch das 500.000 Euro umfassende Förderprogramm Ehrenamt können Initiativen, Feuerwehren, Freiwilligenagenturen, gemeinnützige Organisationen (Vereine, Stiftungen, Unternehmen), Verbände und kommunale Gebietskörperschaften stellen. Hier können unter anderem Freiwilligentage, Schulungen und Veranstaltungen gefördert werden, die dazu dienen, den Aktiven zu danken. Über die Richtlinie können auch Digitalisierungsmaßnahmen für die Ehrenamtlichen finanziell unterstützt werden. Dazu zählen zum Beispiel Fortbildungen und der Aufbau von Datenbanken.
Die Förderung des Ehrenamtes durch die Hessische Landesregierung ist vielfältig und umfasst alle gesellschaftlichen Bereiche. Eine Bestandsaufnahme der Förderprogramme und Anerkennungsmaßnahmen enthält der „Bericht zur Förderung des Ehrenamtes durch die Hessische Landesregierung“, der – wie auch Informationen zu allen anderen Aktivitäten der Ehrenamtsförderung – online auf der Seite https://www.deinehrenamt.deÖffnet sich in einem neuen Fenster zu finden ist.