„Ich bin froh, dass Hessen sein ambitioniertes Ziel für 2020 nahezu erreicht hat. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber unsere Anstrengungen noch verstärken müssen. Wir machen Hessen klimaneutral. Die nächsten Schritte dafür sind das Klimagesetz und der weiterentwickelte Klimaplan Hessen“, sagte Umweltministerin Priska Hinz anlässlich der Veröffentlichung der Treibhausgasbilanz für das Jahr 2020 für Hessen.
In 2020 wurden in Hessen 36 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. Das sind 2,8 Tonnen CO2-Äquivalente weniger als in 2019. Gegenüber dem Basisjahr 1990 ist das eine Minderung der Treibhausgasemission um 29,6 Prozent. Damit wurde das Ziel einer Reduktion von 30 Prozent der Treibhausgasemissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 nahezu erreicht.
Der hessische Energiesektor (Energieerzeugung/-umwandlung) konnte seinen CO2-Ausstoß im Vergleich zum Vorjahr mit minus 10 Prozent deutlich reduzieren. Ursächlich dafür war – neben dem allgemeinen Rückgang des Energieverbrauchs in der Corona-Pandemie – wie in den Vorjahren eine weitere Verschiebung zur Nutzung weniger emissionsintensiver Energieträger. Insbesondere der rückläufige Einsatz von Stein- und Braunkohle ist bedeutsam. Der Verkehrssektor verzeichnete im Jahr 2020 den stärksten Rückgang von CO2-Emissionen. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Emissionen um 1,7 Millionen Tonnen zurück. Maßgeblich hierfür war der gesunkene Energieverbrauch von Benzin und Dieselkraftstoffen im Straßenverkehr infolge der verringerten Mobilität und Reisebeschränkungen.
Neben CO2 fließen auch andere klimarelevante Gase wie Methan in die Bilanz ein
„Die Treibhausgasbilanz 2020 zeigt uns, dass CO2 immer noch das wichtigste Treibhausgas in Hessen ist, aber es ist nicht das einzige klimarelevante Gas. Auch die anderen Treibhausgase müssen weiter reduziert werden“, erklärte Priska Hinz. Der Anteil von Methan verzeichnet seit 1990 den stärksten Rückgang. Seit dem Basisjahr reduzierten sich die Methan-Emissionen um 68,4 Prozent. Vor allem die Reduktion der abgelagerten organischen Abfallmenge in den hessischen Deponien, die zunehmende Sammlung von Bioabfällen und Wertstoffen sowie die getrennte Sammlung von Verpackungen führten zu der genannten Emissionsminderung.
Hintergrund:
Die hessische Treibhausgasbilanz dokumentiert jährlich die Entwicklung und Struktur der Emissionen der mengenmäßig bedeutendsten Klimagase Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und zusätzlich seit 2019 die F-Gase für das Bundesland Hessen. Analog zum Nationalen Inventarbericht des Bundes werden somit in Hessen 100 Prozent der relevanten Treibhausgase in der Treibhausgasbilanz erfasst, ausgewertet und mit den Ergebnissen des Bundes verglichen. Die Emissionsmengen der Klimagase werden mit dem „Global Warming Potential“ (GWP) entsprechend ihres klimawirksamen Potential gewichtet und daher als CO2-Äquivalente dargestellt. Die Treibhausgasbilanz basiert auf modellhaften Berechnungen, die für alle Bundeslänger gleichermaßen gilt. Hessen verwendet für die Treibhausgasbilanz die sogenannte Quellenbilanz, wie es auch der Berichterstattung des Kyoto-Protokolls entspricht. Nach der gleichen Methode wird auch die Treibhausgasbilanz für ganz Deutschland erstellt. Die verursacherbezogenen CO2-Emissionen werden in der Treibhausgasbilanz nachrichtlich erfasst.