Die neuen Zielvereinbarungen für die hessischen Hochschulen werden aus Sicht von Wissenschaftsministerin Angela Dorn für attraktivere Beschäftigungsbedingungen, Verbesserungen in der Lehre und mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen. „Der Weg, den wir gemeinsam mit den Hochschulen eingeschlagen haben, setzt Mut voraus: Mut, eigene Schwächen zu benennen und anzugehen. Mut, das eigene Profil zu schärfen. Und Mut, sich auf konkrete Ziele zu verpflichten – wir setzen auf diese konkreten Ziele und auf ihre Verbindlichkeit, denn die Zielerfüllung wird prämiert“, sagte Ministerin Dorn in einer von der GRÜNEN-Fraktion beantragten Aktuellen Stunde zu den individuellen Zielvereinbarungen, die die Leitungen der 14 Hochschulen des Landes mit der Landesregierung für die kommenden Jahre unterzeichnet haben.
Systemwechsel ist geschafft
„Wir haben einen Systemwechsel geschafft, den das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in seiner Stellungnahme zum Hessischen Hochschulgesetz als wissenschaftspolitischen Quantensprung bezeichnet“, erläuterte Ministerin Dorn. Zentrale Elemente der Zielvereinbarungen sind eine bessere Betreuungsrelation, der Ausbau der dauerhaften Beschäftigung, die Erhöhung des Studienerfolgs und eine Stärkung der Nachhaltigkeit in allen Handlungsbereichen, jeweils umgesetzt in konkrete Meilensteine, die die Hochschulen erreichen sollen. „Wir wollen, dass die hessischen Hochschulen attraktive Beschäftigungsbedingungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten. Deshalb haben wir vereinbart, die Anzahl des dauerbeschäftigten wissenschaftlich-künstlerischen Personals insgesamt um 30 Prozent gegenüber 2018 zu steigern. Damit bekommen junge Menschen verlässlichere Perspektiven. Für eine bessere Betreuungsrelation werden wir von insgesamt 72 Studierenden pro Professur im Jahr 2017 auf 61 Studierende pro Professur im Jahr 2025 gelangen. Studierende haben so mehr Zeit für ihre individuellen Fragen. Wir unterstützen den Prozess als Land durch 300 zusätzliche W-Stellen für Professuren und den Aufbau eines wissenschaftlichen Mittelbaus an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.“
Nachhaltigkeit unterstützen
„Bildungsgerechtigkeit bedeutet auch, dass wir im Wettbewerb um die klügsten Köpfe Studierende unterstützen, deren Eltern nicht studiert haben, deren Muttersprache nicht Deutsch ist oder die nicht aus der Schule, sondern aus dem Beruf in das Studium kommen – sie alle sollen sich nach ihren Möglichkeiten entwickeln und so mithelfen können, Lösungen für die Herausforderungen unserer Welt zu entwickeln. Hochschulen werden zudem dazu beitragen, dass Hessen bis 2045 klimaneutral wird. Bis Ende 2025 werden sie deshalb die Treibhausgas-Emissionen um mindestens zehn Prozent allein durch betriebliche und organisatorische Schritte um insgesamt mindestens 10.000 Tonnen CO2 reduzieren. Außerdem wird an jeder Hochschule mindestens eine Nachhaltigkeits-Professur eingerichtet und eine Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg gebracht.
„Die Zielvereinbarungen sind aus einem intensiven Strategieprozess hervorgegangen, den wir als Landesregierung finanziell unterstützt haben. Er hat gezeigt: Unsere Hochschulen haben den Mut, sich ambitionierte Ziele zu setzen. Wir setzen in unserer hessischen Hochschulstrategie auf Verlässlichkeit, auf Chancengerechtigkeit und diesen Mut. Wir statten die Hochschulen finanziell so gut aus wie nie zuvor, ermöglichen ihnen echte Gestaltungsräume und erwarten viel dafür. Es wird sich lohnen: Hier liegt der Schlüssel, um auf die Entwicklung unserer Wissensgesellschaft reagieren zu können und ausgerüstet mit den richtigen Werkzeugen die Zukunft schon heute zu gestalten.“